Menschen retten Delfine – Delfine retten Menschen
![Schweinswal-Massenstreicheln in der Ostsee bei Grömitz](https://www.delphinschutz.org/wp-content/uploads/2021/09/Deline-retten-menschen.jpg)
Drei aktuelle Nachrichten aus der Welt der Delfine – mit glücklichem Ausgang
17 Delfine strandeten in dieser Woche an der französischen Westküste – fast alle konnten gerettet werden. Gleiches gilt für einen Delfin, der in den USA durch Hurrikan „Ida“ in ein Wohngebiet gespült wurde. Es funktioniert aber auch andersherum: Vor der irischen Küste hat ein vermisster Schwimmer seine Rettung einer Gruppe von Tümmlern zu verdanken.
Frankreich
Von der Flut überrascht werden mitunter Wattwanderer in der Nordsee. Von der Ebbe überrascht wurden hingegen Delfine an der französischen Westküste. Bei der Jagd nach Fischen haben 17 Delfine das Niedrigwasser unterschätzt und sind vor der Île de Ré gestrandet. Durch die Hilfe von Naturschützern, Austernfischern und weiteren Helfern konnten insgesamt 14 Tiere wieder in tieferes Wasser gelotst und damit gerettet werden. Drei Meeressäuger haben nicht überlebt.
USA
Hurrikan „Ida“ hat in der vergangenen Woche nicht nur das Leben vieler Menschen in den Südstaaten der USA durcheinandergewirbelt, sondern auch die „Routenplanung“ eines jungen Delfins. Aus dem Golf von Mexiko kommend wurde der Tümmler während des Wirbelsturms zunächst in einen See, dann in einen Kanal und schließlich in ein Rückhaltebecken gespült. Dieses befindet sich in einem Wohngebiet der Stadt Slidell, wo der Delfin schließlich von Anwohnern gesichtet wurde. Schnelle Hilfe war erforderlich, da nicht nur das Süßwasser, sondern auch dessen Verschmutzungsgrad die Gesundheit des Meeressäugers gefährdeten. National Oceanic, das Audubon Nature Institute sowie ein Großaufgebot der Polizei organisierten schließlich die Rettung, bei der das Jungtier zunächst mit einem Netz gefangen und schließlich in einem Konvoi zurück zum Golf von Mexiko transportiert wurde.
Irland
Einer Delfinschule hat ein seit fast zwölf Stunden vermisster Schwimmer seine Rettung zu verdanken. Alarmiert durch den Fund seiner Kleidung am Strand der irischen Grafschaft Kerry wurde eine großangelegte Suche eingeleitet. Gerettet wurde der völlig erschöpfte Mann schließlich, als eine Bootsbesatzung auf eine Delfinschule aufmerksam wurde. Zwischen den Tümmlern entdeckten sie den Kopf des Mannes, der mittlerweile über vier Kilometer von der Küste entfernt war. (Lesetipp: Delfine schützen Surfer vor Hai-Angriff)
Foto oben: Screenshots von Bernama Radio, Amazing Things, National Marine Mammal Foundation
Weitere Artikel
Vor Mallorca: Delfinmutter trauert um verstorbenes Jungtier
Zu Wochenanfang sind mehrere Videos in den sozialen Medien aufgetaucht, die ein offensichtlich totes Jungtier in der Bucht von Santa Ponça zeigen. In diesen Aufnahmen ist zu sehen, wie ein erwachsener Delfin das tote Jungtier immer wieder mit seiner Schnauze anstupst. Diese Geste wurde zunächst als Versuch einer Wiederbelebung gedeutet, ist aber vielmehr Bestandteil eines ausgeprägten Trauerverhaltens. Derartige Verhaltensweisen, die an menschliche Trauerreaktionen erinnern, wurden bei Delfinen schon mehrfach dokumentiert.
weiterlesenUpdate zum Delfin-Massaker auf den Färöer-Inseln
Das Abschlachten von 1428 Weißseitendelfinen auf den Färöer-Inseln hat 2021 weltweit große Empörung hervorgerufen. Wie reagieren die Färinger auf die Kritik? Gibt es ein Umdenken seitens der Politik? Und welche Aktionen wurden hierzulande gestartet, um gegen Grinds zu protestieren? Auf dieser Seite, die regelmäßig aktualisiert wird, geben wir einen Überblick.
weiterlesenSchädliche Schallattacken: Vergrämungsgeräte von Aquakulturen bedrohen Schweinswale und andere Meeressäuger
Um die Nachfrage nach Fisch, Muscheln und anderen „Meeresfrüchten“ zu befriedigen, werden diese weltweit in Aquakulturen gezüchtet. Zum Schutz vor „Plünderung“ durch Schweinswale oder Robben kommen akustische Vergrämungsgeräte zum Einsatz, die allerdings erheblichen Unterwasserlärm verursachen. Die Folgen sind weitreichend und äußerst negativ für die Meeressäuger, wie eine kürzlich vor Schottlands Küste durchgeführte Studie zeigt.
weiterlesen