Erfolg für den Tierschutz: Club Med verabschiedet sich weltweit von Wal- und Delfinshows
Im Dialog mit PETA streicht Club Med Delfinshows wie bei Sea World aus seinem Programm
Nachdem die Naturschutzorganisation PETA dem französischen Reiseanbieter vor Augen geführt hat, wie die Tiere in Touristenattraktionen wie Delfinshows physisch und psychisch leiden, hat Club Med einen neuen Tierschutz-Leitfaden erarbeitet. Demnach werden Attraktionen wie Sea World oder Elefantenreiten bereits ab August nicht weiter beworben beziehungsweise vermarktet. Club Med geht sogar noch einen Schritt weiter.
Delfinshows stehen bei Club Med auf dem Index
Zu den Angeboten, die von Club Med nicht mehr unterstützt werden, gehören Freizeitparks mit Delfinen und Walen, Elefantenreiten, Stierkämpfe sowie Fotoshootings mit Tieren. Die neuen Richtlinien des Konzerns beinhalten auch ein Pelzverbot in den Boutiquen der Resorts.
Informationen von PETA zufolge kann Club Med jetzt in einem Atemzug mit touristischen Unternehmen wie British Airways, Virgin Holidays, Booking.com und TripAdvisor genannt werden, die fortschrittliche Tierschutzrichtlinien eingeführt und die Förderung grausamer Aktivitäten eingestellt haben.
Der Schutz von Delfinen und Walen war dabei eines der zentralen Themen, die von PETA France an Club Med herangetragen wurden. Denn: In der Natur gehen Delfine mitunter komplexe Beziehungen ein und einige Delfinarten schwimmen jeden Tag Dutzende von Kilometer durch den Ozean. In Parks wie Sea World oder Loro Parque allerdings werden die Meeressäuger in engen, chemisch behandelten Tanks gehalten. Die Tiere haben in dieser Umgebung keine Chance, ihr natürliches Verhalten zu zeigen. Sie werden wahllos mit anderen Delfinen eingesperrt, sodass es ihnen nicht möglich ist, sich eigene “Freunde” zu suchen.
Ende von Delfinshows: Touristen haben es selbst in der Hand
Dass Touristikkonzerne in jüngster Zeit ihr Verhalten im Tierschutz überdenken, ist positiv zu bewerten. Im gleichen Atemzug müssen sich die Touristen aber selbst ihrer Machtfülle vergegenwärtigen und diese gezielt einsetzen. Dann nämlich, wenn sie mit ihrem Portemonnaie abstimmen und keine Delfinshows oder ähnliche Attraktionen mehr besuchen, bei denen Tiere in Tanks oder Käfigen gehalten werden.
Foto: Andrea Steffen
Weitere Artikel
Wie sinnvoll ist die Delfintherapie mit in Gefangenschaft lebenden Delfinen in der heutigen Zeit? Und welche Alternativen gibt es?
Delfine üben eine faszinierende Anziehungskraft auf den Menschen aus – auch aus therapeutischer Sicht. Die Begegnung mit den intelligenten Meeressäugern soll Heilung, Entspannung und Stressreduktion bringen. Doch wie genau kann eine Delfintherapie wirken? Und ist die Liebe zu den frei lebenden Meeressäugern mit deren Gefangenhaltung vereinbar? Gibt es Alternativen? Die Autorin Marlise Bühler – Pädagogin, Kinesiologin und Therapeutin – stellt Fragen und Diskussionspunkte zur klassischen Delfintherapie vor.
weiterlesenAdria-Delfin “Košara”: Eine Geschichte von Hoffnung und Überleben
Kaum jemand hätte im Herbst 2013 darauf gewettet, dass „Košara“ die kommenden Wochen oder gar Monate übersteht. Zu groß waren die Verletzungen an Rücken, Schnauze und Hals, zu kümmerlich der Rest der Fluke, zu gravierend die Gewebewucherungen von eingewachsenen Resten eines Fischernetzes. Als zudem noch eine Rettungsaktion scheiterte, schien das Schicksal des Großen Tümmlers besiegelt. Doch „Košara“ bewies eine bemerkenswerte Resilienz.
weiterlesenNeue Gefahren für die Paracas- & Supay-Delfine
Trotz vielfältiger Bemühungen um ihren Schutz sind die ortsansässigen Delfine vor der Küste Perus, insbesondere in der Paracas-Bucht, nach wie vor verschiedenen und leider auch neuen Bedrohungen ausgesetzt. So unternehmen unsere Projektpartner von ACOREMA derzeit große Anstrengungen, um eine Initiative der industriellen Fischerei zu verhindern, die innerhalb der Grenzen des geschützten Paracas-Nationalreservats fischen möchte.
weiterlesen